Kundenmagazine: Let us entertain you!

22. Januar 2015
Genügt es, wenn ein Kundenmagazin, egal ob online oder gedruckt, nur auf Information setzt? Nein, meinen wir. Informativer Content ist zwar immer die Hauptzutat, gut recherchiert und interessant aufbereitet, aber erst mit ein wenig Unterhaltung gewürzt, wird ein Magazin richtig g’schmackig.

Delectare et informare

Reportagen, Berichte oder Interviews sind die journalistischen Formen, mit denen wir die relevanten Themen unserer Kundinnen und Kunden auf den Punkt bringen. Viele Auftraggeber/innen von Kundemagazinen wissen mittlerweile, dass es durchaus sinnvoll ist, nicht nur die eigenen Produkte inhaltlich zu thematisieren, sondern die Information breiter zu streuen, Themenwelten rund um das Unternehmen aufzubauen. Der Lesenutzen, also der Content, wird in Geschichten (Stichwort: Storytelling!) verpackt, zum Lesevergnügen. Macht das ein Magazin schon unterhaltsam genug? Noch nicht ganz! Leserinnen und Leser wollen auch gut unterhalten werden, also herzhaft lachen, neugierig sein dürfen oder ihren Spieltrieb ausleben. Deswegen sollten Witze, Horoskope oder Rätsel einen fixen Platz im Magazin haben!

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Nur Entertainment oder doch auch Infotainment?

Oft wird der (Mehr)Wert der kleinen, unterhaltenden Formen unterschätzt. Was sich auf den ersten Blick vielleicht als oberflächliche Unterhaltung darstellt, hat bei näherer Betrachtung durchaus mehr zu bieten! Spiele oder Witze wecken Emotionen und lösen Glücksgefühle aus, Horoskope und Psychotests machen neugierig und schenken neue Selbsterkenntnis!

Wie gute Unterhaltung wirkt und richtig umgesetzt wird, zeigen wir in der Folge an fünf Beispielen …!

 

1. (Psycho-)Tests: Erfahren Sie gerne etwas über sich?

Die Frage „Wer bin ich“ beschäftigt uns, etwas über uns selbst und unsere Grenzen zu erfahren, ist reizvoll und wichtig. Nur, wer sich selbst kennt, kann daran arbeiten, seine (positive) Wirkung auf andere zu verbessern.
Dr. Arndt Stein, Dipl. Psychologe und Psychotherapeut, entwickelt die Psychotests für unser Jugendmagazin checkit. Dass es eine aufwendige Aufgabe ist, einen solchen Test zu konzipieren und auch fundiertes psychologisches Wissen voraussetzt, kann er nur bestätigen: „Wenn ich einen Test entwerfe, prüfe ich die Fragen an einer Gruppe von Versuchspersonen, die das Testergebnis bestätigen oder infrage stellen. Will ich eine bestimmte Eigenschaft testen, muss ich das Thema in lebensnahe Fragen gliedern, je besser mir das psychologisch gelingt, desto aussagekräftiger wird der Test.“ Das Ergebnis der Tests, egal wie es ausfällt, ist für die Leser/innen in jedem Fall positiv, weiß Dr. Stein: „Auch wenn jemand eine kleine Schwäche an sich entdeckt, gewinnt er damit ein Stück Selbsterkenntnis!“
Nicht ganz so ernst gemeint, dafür aber meistens witzig auszuprobieren, sind Typentests, mit denen Sie Ihre Vorlieben und Gewohnheiten checken können. Welcher Skipistentyp Sie sind, erfahren Sie zum Beispiel im Otto Magazin!

2. Das Horoskop: (k)eine reine Glaubensfrage

In erster Linie ist es Neugier, die uns veranlasst ein Horoskop zu lesen, auch wenn wir nicht daran glauben. Was wird passieren, was kann ich tun oder was soll ich besser nicht tun? In einem Horoskop kann aber wesentlich mehr stecken, als nur eine vage Vorhersage. Unterhaltsames Lesevergnügen zum Beispiel, wenn der Text humorvoll und mit viel Wortwitz geschrieben ist. Was die Sterne zu sagen haben, kann sich ganz konkret an eine bestimmte Zielgruppe richten – an Jugendliche, Frauen, Sportler oder Modeinteressierte. Das gibt die Möglichkeit Tipps, Ratschläge oder Produktempfehlungen einfließen lassen, die natürlich auch für das eigene Kundenmagazin relevant sein können.
Beispiele gefällig? In der Volumen des KLIPP-Frisörs werfen wir in jeder Ausgabe einen Blick in die Sternenwelt mit Tipps zur Schönheitspflege und zum Wohlfühlen – aktuelle Trends natürlich inkludiert. Das Horoskop im Jugendmagazin checkit ist wiederum maßgeschneidert für die Interessen Jugendlicher oder die Sterne verraten, wie im Otto Magazin, was Sie für das ganze Jahr in puncto Liebe, Gesundheit und Beruf erwarten dürfen.

3. Rätsel: Einladung zum Denken

Vor über 100 Jahren erschien in der New York World das erste Kreuzworträtsel und ist seither aus Zeitungen und Magazinen nicht mehr wegzudenken. Was bringt uns dazu, unsere wertvolle Zeit mit Nachdenken über an sich nutzlose Fragen zu verbringen? Für Max Fellmann liegt genau darin die Antwort: Möglicherweise aber liegt das Geheimnis des Rätselratens ganz woanders begründet: in seiner Nutzlosigkeit. Das Kreuzworträtsel kostet Anstrengung, aber es dient keinem Zweck. Es muss nichts. Es soll nichts helfen, es soll nichts voranbringen. Es ist eine Möglichkeit zum völlig verpflichtungsfreien Denken.“
Worüber versinken wir am liebsten in wohltuende Zweckfreiheit? Bei Sudokus, Kreuzworträtseln, Bilderrätseln und Fehlersuchbildern natürlich. Bleibt noch das letzte Rätsel zu lösen: Woher kommen die Rätsel? Von Agenturen, die sich ausschließlich den Rätseln verschrieben haben – machbar und lieferbar ist fast alles. Als Kundin und Kunde können Sie nicht nur die Art des Rätsels und den Schwierigkeitsgrad vorgeben oder auswählen, sondern auch ganz konkret, welche Begriffe oder Bilder zum Beispiel im Rätsel vorkommen sollen.

4. Witze: die kleinen Glücksbringer

Ein Witz wirkt, wenn er verstanden wird, in Sekundenbruchteilen: Als Belohnung für die neu gewonnene Erkenntnis – und das ist im Prinzip das Verstehen des Witzes – wird im Gehirn das Glückshormon Dopamin freigesetzt, Glücksgefühle stellen sich ein. Witze lassen sich natürlich auch gut nach Zielgruppen oder bestimmten Themen aussuchen. In unserem Frisörmagazin „Volumen“ gibt es in jeder Ausgabe einen Witz zum Thema Haare. Und falls Sie heute noch nicht gelacht haben, schenken wir Ihnen jetzt einen Glücksmoment: „Ein Cowboy reitet zum Frisörsalon, bindet sein Pferd an und geht hinein. Er kommt wieder raus – Pony weg!“

5. (Gewinn-)Spiele: Wir wollen doch alle nur spielen!

Spielen ist Bestandteil unseres Lebens – auch wenn wir längst erwachsen sind. Mitmachen und Neues ausprobieren ist mehr als simpler Zeitvertreib: Spielen fördert die Lern- und Gedächtnisleistung, hilft bei Stressabbau und unterstützt die neurologische Entwicklung. Glück und Zufriedenheit stellen sich ein, wenn wir eine gestellte Aufgabe erfolgreich erledigen können, mit anderen gemeinsam an Lösungen arbeiten oder im Gruppenspiel einfach das Gefühl haben zu einem großen Ganzen zu gehören. So gesehen braucht sich niemand zu schämen, begeistert Moorhühner gejagt zu haben.
Punkte sammeln, sich in Ranglisten einzuschreiben, Herausforderungen und Belohnungen sind die Zutaten, mit denen Spielmechanismen auch in nicht spielerischer Umgebung funktionieren. Und es sind nicht nur interaktive Onlinespiele, die den Spieltrieb in uns auslösen, auch Online-Adventkalender wie im checkit-Jugendmagazin oder Gewinnspiele in Printmagazinen fordern unser Engagement heraus – Türchen öffnen, Antworten einschicken und auf die Belohnung warten!

BIRGIT DERLER-KLEIN

 

Lesetipps und Literatur:
Andreas Baetzgen und Jörg Tropp: Brand Content. Schaeffer-Poeschel Verlag
Davis Rock: Brain at Work. Intelligenter arbeiten, mehr erreichen. Campus Verlag

 

 Foto: Shutterstock/vipflash

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