Storytelling, das Geheimnis für erfolgreiches Change Management
Warum 50 Prozent aller Unternehmen an Change Management scheitern und wie Storytelling die Begeisterung jeder Belegschaft entfacht.
Globalisierung, technologische Innovation als Dauerzustand und Phänomene wie der Aufstieg von Social Media: Verschnaufpausen gibt es in der Business-Welt kaum. Unternehmen stehen permanent unter dem Druck, gleichbleibende Qualität zu liefern, obwohl sich rundherum alles ändert.
Sink or Swim
Schwimmen oder untergehen, so lautet die Devise, da wären ein paar Schwimmstunden ganz hilfreich. Hier kommt Change Management ins Spiel. Change Management unterstützt Unternehmen dabei, neue Strategien, Strukturen, Systeme und Prozesse umzusetzen. Die Nachfrage ist hoch: Laut Content Marketing Forum beschäftigen sich die meisten Unternehmen im DACH-Raum intensiv mit Change-Prozessen. Aber sich damit beschäftige ist eben nicht genug, denn über 50 Prozent dieser Projekte scheitern. Meistens gelingt es Unternehmen einfach nicht, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die betrieblichen Veränderungen zu begeistern.
Im Klartext heißt das, dass viele Managerinnen und Manager sich zu sehr auf das Managen konzentrieren und dabei das Führen außer Sicht lassen. Eigentlich kein Wunder, lassen sich Führungsqualitäten schließlich auch viel schwerer erlernen als die unzähligen Management-Tools. Ein Führungs-Tool gibt es aber, mit dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen und begeistern lassen. Diese Technik kann man durchaus unterrichten und erlernen: es ist das Storytelling. Führungskräfte müssen die Mach von Storys nutzen, wenn sie ihre Angestellten zu Höchstleistungen motivieren wollen.
Storytelling und Emotion
Keine Story kann Ängste, Zweifel oder Widerwillen eliminieren. Aber gute Storyteller wissen, diese Emotionen anzuzapfen und ihre Intensität in kraftvolle, wirksame Geschichten zu verpacken.
Aber was macht eine wirksame Geschichte denn aus? In den Grundzügen ist eine gute Story schlicht ein Vehikel, das Fakten in einen emotionalen Kontext setzt. Liebloses Faktenporno entflammt also keine betriebliche Begeisterung. Stattdessen muss ein emotionaler Spannungsbogen das Publikum in seinen Bann ziehen und zum Call to Action führen.
Storys fesseln nicht nur, sie bleiben auch lange im Gedächtnis. Zahlenreihen sind für Computer vielleicht leicht zu merken, aber wir Menschen tun uns damit schwer. Studien aus der Hirnforschung belegen eindeutig, dass wir wichtige Details, Zahlen und Daten weitaus besser aufnehmen und behalten, wenn sie in einer Story eingebettet sind. Außerdem werden diese Inhalte dabei emotionalisiert, was zu einer weit höheren Handlungsbereitschaft führt.
Storys lassen die Hörerschaft ihre eigenen Entscheidungen treffen. Diese Eigenverantwortlichkeit ist das wohl größte Geheimnis echter Motivation. Während andere Strategien, sei es Befehl, Schmeichelei oder Charisma, kurzfristig eine Lösung erzielen mögen, ist es der Handlungsspielraum den Storys aufzeigen, der langanhaltende Erfolge bringt. Denn schließlich folgen wir alle lieber Entscheidungen, die wir selbst getroffen haben und die wir emotional verstehen können, als externen Anweisungen.
Das Ende der Reise?
Nachdem ein Unternehmen seine Storys geschaffen hat, muss es sie auch erzählen. Und zwar lautstark und oft. Zu viel Kommunikation kann es im Change Management nicht geben. Ein interner Kommunikationsplan sichert die Reichweite der Unternehmensstory. Denn neue Strategien, Strukturen oder Verhaltensweisen müssen auch bereichsübergreifend umgesetzt werden. Wer dabei erfolgreich sein will, muss strategisch vorgehen und den Überblick darüber behalten über was wann wo erzählt wird. Es bringt auch die beste Geschichte der Welt nichts, wenn sie niemand hören kann.
Die Story muss in jedem Aspekt des Unternehmens erzählt werden: in Meetings, im Intranet, als Newsletter im internen Email-Verteiler. Wirklich alle müssen erreicht und auf die Change-Reise mitgenommen werden. Nur wenn das Unternehmen sich dazu verpflichtet, gute, authentische Storys auf allen Ebenen zu erzählen, nur wenn die Ängste und Motivationen der Belegschaft ernst genommen und in der Story aufgegriffen werden, nur dann wird ein betrieblicher Wandel ein nachhaltiger Erfolg.
Beitragsbild: Pixabay/Alexas_Fotos
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