Guerilla-Marketing: Ein bisschen crazy kann nicht schaden

Mit Guerilla-Marketing kann man große Aufmerksamkeit erregen. Wie das geht und welche erfolgreichen Beispiele es dafür gibt, erfahren Sie hier.

Guerilla-Marketing geht auf den Marketing-Experten Jay C. Levinson Mitte der Achtziger Jahre zurück, welcher damit ungewöhnliche Vermaktungsstrategien und -aktionen bezeichnete. Diese erzielten mit möglichst geringem Einsatz eine möglichst große Wirkung. Der Begriff „Guerilla“ stammt von einer speziellen Art der Kriegsführung ab. Diese wendet untypische Taktiken im Hinterland des Gegners an, um erfolgreich zu sein.

Guerilla-Marketing steht dafür, unkonventionelle Methoden einzusetzen, um Aufmerksamkeit bei den Konsumenten zu erzeugen. Durch diese „künstlich“ erzeugte Aufmerksamkeit ist der Effekt der Kampagne bei vergleichbar geringeren Kosten meist groß. Viele erfolgreiche Beispiele sind sehr ungewöhnlich und polarisieren meist die Massen.

Ein Nachteil dieser Eigenschaften ist, dass keine Kampagne wiederholt werden kann. Bei einer Wiederholung ist das Besondere der Aktion schon bekannt und sorgt nicht mehr für Gesprächsstoff. Im schlimmsten Fall führt es sogar zu negativen Reaktionen bei der Zielgruppe und man bekommt Bewertungen wie „langweilig“ und „einfallslos“ zugeschrieben.

Erfolgreicher mit einer Guerilla-Strategie

Warum sollten Sie Guerilla-Marketing anwenden? Welchen Mehrwert hat diese Methode gegenüber konventioneller Werbung? Zuallererst ist eine Guerilla-Aktion meistens nicht sehr zielgruppenspezifisch. Das heißt, Sie wollen möglichst viele verschiedene Interessenten ansprechen. Im guten, wie im negativen Sinne – Ihre Kampagne darf ruhig polarisieren.

Stellen Sie sich folgendes Problem vor: In den letzten Jahren sehen Konsumenten einfach zu viel Werbung. Die Aufmerksamkeit für eine spezielle Werbung liegt dabei im Millisekundenbereich. Außerdem ist das menschliche Gehirn gar nicht für diese Reizüberflutung geschaffen. Fachexperten sagen, dass wir heutzutage 10.000 bis 13.000 Werbebotschaften am Tag sehen. Davon nimmt man maximal 30 bis 50 Prozent wahr.

Deshalb zählt Guerilla-Marketing, neben E-Mail- oder Social-Media-Marketing zu den vergleichsweise preiswertesten und erfolgreichsten Maßnahmen, die Sie in Ihrem Marketing-Angebot einbeziehen sollten.

Verschiedene Arten von Guerilla-Marketing

Ambient Marketing

Hierbei handelt es sich um Werbemittel, die als Außenwerbung im direkten Lebensumfeld Ihrer Zielgruppe eingesetzt wird. Es erfordert gründliche Recherche und es muss eine Ort gefunden werden, an welchem Ihre Konsumenten die Botschaft der Kampagne weitertragen.

Auch wenn es sich in erster Linie um eine Offline-Kampagne handelt, können Sie mittels QR-Codes einen Bezug zu Ihrem Online-Auftritt herstellen.

Ambush Marketing

Ambush-Marketing bezieht sich auf aktuelle Themen, die besonders viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie zum Beispiel große Sportveranstaltungen (Weltmeisterschaften, etc.). Werbetreibende greifen diese in ihrer Werbebotschaft auf und machen ihre eigene daraus. Sie werden somit zu „Trittbrettfahrern“ oder „Schmarotzern“ und profitieren vom Erfolg eines Events ohne selbst Sponsor zu sein.

Sensation Marketing

Hierbei handelt es sich um große und aufwendig organisierte Aktionen. Der hervorgerufene Wow-Effekt ist notwendig, um für eine schnelle Verbreitung der Aktion zu sorgen.

Virales Marketing

Virales Marketing kann als Zusammenschluss aller vorherig genannten Möglichkeiten gesehen werden. Es lässt sich eigentlich nur sehr schwer planen beziehungsweise garantieren. Man kann sagen, Virales Marketing „passiert“ manchmal einfach.

Dabei werden Botschaften unter Einsatz von Social Media freiwillig und gerne von Internetnutzern geteilt und innerhalb kürzester Zeit auf der ganzen Welt verbreitet.

Best Practices

Wir stellen Ihnen hier nun einige der erfolgreichsten Beispiele für Guerilla-Marketing vor. Wichtig ist es, diese Maßnahme für das eigene Budget zu skalieren und möglichst authentisch zu bleiben. Es hilft also nichts, eine Aktion eines Großkonzerns zu kopieren. Stellen Sie Ihre eigenen Ideen auf den Kopf und werden Sie kreativ!

Nestle nutzte seine Fantasie bei einer Parkbank. Die Bank war geschlitzt und braun – genau wie eine Kit Kat-Stange. Nestle nutzte diese Voraussetzung und bemalte die Hälfte mit der Kit Kat-Hülle. Es sieht aus wie ein Schokoriegel. Das Bild ist einfallsreich und sieht so realistisch aus, dass wir Lust auf Schokolade haben.

Meister des Guerilla-Marketing ist auch McDonalds. Sei es ein Zebrastreifen oder eine Laterne, sie schaffen es überall, ihre Marketingbotschaften zu hinterlassen und im Gedächtnis ihrer Kunden zu bleiben.

Es kann auch einfach und (fast) kostenlos sein. Ein Reisebüro aus München hat im Winter 2006 mit einer cleveren Marketingaktion auf sich aufmerksam gemacht. Es nutzte die zugeschneite Fläche auf den Windschutzscheiben von Autos für die eigenen Reiseangebote.

Anfang 2012 sorgte der TV-Sender TNT in Belgien beim Bewerben seines Fernsehprogrammes mit perfekt inszeniertem Ambient-Marketing für Aufsehen. Nichtsahnende Fußgänger wurden dabei zum Auslöser eines Spektakels in der Fußgängerzone – durch Drücken eines einsamen roten Knopfs lösten sie ein Ereignis aus, das an Action und Drama kaum zu überbieten war. An Dramatik kaum zu überbieten!

Die Brauerei Trumer hat sich das Phänomen zu Nutze gemacht und ihr eigenes Drama kreiert. Doch sehen Sie selbst:

Zusammenfassung

Was braucht es also, um erfolgreich Guerilla-Marketing umzusetzen? Guerilla-Marketing kann auf unterschiedlichste Art und Weise funktionieren. Grundsätzlich braucht es nur eine besonders kreative Idee und die dazugehörige Portion Mut. Denn im Worst-Case kann die Aktion auch nach hinten losgehen.

Haben Sie alles richtig gemacht, erregen Sie nicht nur große Aufmerksamkeit, sondern bescheren Ihrem Unternehmen auch viele neue Kunden.

Bei Fragen zum Thema Guerilla-Marketing wenden Sie sich gerne an uns. Wir stehen Ihnen beratend zur Seite oder entwickeln eine maßgeschneiderte Markteing-Strategie nur für Sie.

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