Digitale Werbung an die Macht?

25. Mai 2021
Digitale Werbung von Google & Co überholte im Jänner in Österreich die klassischen Medien. Mehr Geld wurde für digitale Werbung ausgegeben als für klassische.

Nach Daten des Finanzministeriums wurde im Januar 2021 in Österreich zum ersten Mal in der Geschichte mehr Geld für Werbungen für Google, YouTube und Facebook ausgegeben als für klassische Medien wie Zeitung, Radio oder TV.

Wohin fließt das Geld?

Laut Finanzministerium wurden im Januar 5,4 Millionen Euro Werbeabgabe gezahlt, aber 5,9 Millionen Euro Digitalsteuer. Es gilt: Konzerne müssen ab einem weltweiten Umsatz von 750 Millionen Euro oder einem Online-Werbeumsatz über 25 Millionen Euro in Österreich eine Digitalsteuer zahlen. In Österreich ist davon kein einziges Medienunternehmen betroffen. Bei Schaltungen von Werbungen im TV, Radio oder in Print-Format sind Werbeabgaben zu zahlen. Online geschaltete Werbungen sind davon ausgeschlossen.

Was muss versteuert werden?

Fünf Prozent müssen bei beiden versteuert werden und sofort nach zweimonatlicher Schaltung bezahlt werden. Durch die bezahlten Abgaben kann man sich grob das Werbevolumen berechnen.

Im Jänner des Vorjahres ergaben die Werbeabgaben bei klassischen Medien noch 153 Millionen Euro. Der Jänner dieses Jahres zeigt die Aufrechnung rund 113 Millionen Euro.

Auf 5,9 Millionen Euro Digitalsteuer kann man hingegen die 124 Millionen Euro Werbevolumen für Google, Facebook und YouTube in Österreich aufrechnen. Letztes Jahr betrug die Digitalsteuer noch vier Millionen Euro und daraus folgend 84 Millionen Euro Werbevolumen für weltweite Digitalunternehmen.

Was bedeutet das für den Marktanteil?

92,7 Millionen Euro aus Werbeabgaben und 56,5 Millionen Euro aus Digitalsteuer wurden letztes Jahr 2020 eingenommen. Was wiederum einen stolzen Marktanteil von 38 Prozent für Google und Co in Österreich bedeutet. 62 Prozent für klassische Medien inklusive Werbungen in Print-Format. Ausgenommen wird Digitalwerbung.

Vergleich Brutto-Netto?

Ab Oktober bis Dezember stieg die Onlinewerbung bei weltweiten Unternehmen an. Die Monate November und Dezember brachten der Digitalsteuer 6,7 beziehungsweise 6,8 Millionen Euro ein. Die Werbeabgabe rund 9,6 und 9,3 Millionen Euro.

Nach Bruttoberechnung der Werbebeobachter von Focus Research kommen österreichische Medienunternehmen bei der Digitalwerbung auf etwa sieben Prozent des Gesamtvolumens. Die klassischen Medien bleiben knapp unter dem Digitalvolumen. Auch das hochgerechnete Netto-Werbevolumen im Jänner hat diese Größenordnung ergänzt.

Über Google und Facebook

Dass die Unternehmer-Gruppe rund um Google und YouTube seit langem weltweiter Marktführer ist, ist kein Geheimnis. Seit Jahren beeinflusst sie die Medienwelt. Ihr Erfolg scheint zu wachsen und zu wachsen und auch ihr Umsatz erhöht sich von Jahr zu Jahr. 2020 hatten sie Werbeeinnahmen von rund 122 Milliarden Euro. Damit lag sie noch vor Facebook. Facebook hatte „nur“ 70 Milliarden Euro Werbeeinnahmen.

Wie sieht die Zukunft für klassische Medien aus?

Für viele journalistische Medien sind klassische Medien die Haupteinnahmequellen! Stehen die klassischen Medien vor einem Ende? Was passiert, wenn es nur mehr Digitalwerbung geben wird?

Fragen, die wir wahrscheinlich erst in ein paar Jahren und im Laufe der Zeit beantworten werden können.

 

Solltest du weitere Fragen zum Thema Digitalwerbung und Umsatz haben: Dann kontaktiere uns telefonisch +43 316 / 90 75 15-0 oder schreib uns eine Mail office@cm-service.at

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Beitragsbild: pixabay.com

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