Dietmar Dahmen verrät: „Fortschritt funktioniert immer kooperativ“

17. März 2020
Dietmar Dahmen verrät uns im Gespräch, warum zu viel Fokus blind macht, und wie „saubere“ KI und „schmutziges“ Leben zusammenpassen.

Dietmar Dahmen – dieser Speaker ist der Rockstar unter den Marketern: Der Wiener Dietmar Dahmen bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in Marketing und Werbung mit, die er in Hamburg, Los Angeles, München, New York und Wien gesammelt hat.

Dahmen ist professioneller Speaker, Experte für Disruption bei der European Association of Communications Agencies, Chief Innovation Officer von ecx.io und weltweit ein gefragter Berater und Motivator für disruptive Marktstrategien mit globalen Kunden und weltweiten Engagements.

Warum Fokus blind macht

Dietmar Dahmen meint: „Die beste Strategie ist UND. Die Kombination macht den Trick.“ Da stellt sich natürlich die Frage, wie man dabei den Fokus behält. Dahmen stellt dazu die Gegenfrage: „Was ist Fokussierung? Ich schaue mir etwas genau an. Der Fokus macht aber blind für das, was am Rand passiert!“
Ein zu starker Fokus hat nämlich zur Folge, dass man das Umfeld nicht mehr sieht. Stupide Slogans rauszuhämmern wie „Meine Wurst ist die beste!“ reicht nicht. Dahmen weiß: „Innovationen kommen immer vom Rand.“

Mit kooperativem Fortschritt zum Erfolg

Dietmar Dahmens Motto ist „Fortschritt funktioniert immer kooperativ“. Die Entwicklung des Menschen vom ersten Homo sapiens bis 30.000 Jahre später war schließlich auch nur über Kooperation möglich.

Das bedeutet für Unternehmen, dass mit anderen zu kooperieren erfolgsentscheidend sein kann. Das Potenzial dabei ist groß, weiß Dietmar Dahmen: „Durch die Digitalisierung bekommen wir mehr, ohne dass es teurer wird“ – zum Beispiel auf Spotify Playlists ohne Ende oder auch beim Carsharing: „Mit dem gemieteten servicierten Auto habe ich gratis einen Parkplatz dazu und ich muss auch nicht mehr tanken.“

Das heißt, durch Kooperation wandelt sich ein Produkt zu einem Service. „Ein Unternehmen sollte sich also die Frage stellen: Wie ist mein Produkt als Service?“

Dietmar Dahmen über KI-Kunst und die gesunde Prise Chaos

Apropos Spotify: Viele kennen wohl das Gefühl, dass die perfekte, individuell abgestimmte Playlist schnell langweilt. Wer Wow-Effekte vermisst und sich von der Filterblase eingeengt fühlt, dem rät Dahmen zu wohldosiertem Chaos. Zehn Prozent, um genau zu sein.

In seiner vor Kurzem veröffentlichten „10-Prozent-Chaos-Theorie“ beschreibt Dahmen, dass die perfekte Mischung für Kundenzufriedenheit in 90 Prozent Erwartetem und 10 Prozent Überraschung liegt. Das Problem dabei: „Künstliche Intelligenz funktioniert immer im sauberen Umfeld. Beim Schachspiel ist nie jemand besoffen. Das Leben ist aber schmutzig!“ Computer kennen eben nur 1 und 0. Das echte Leben, so Dahmen, liegt aber irgendwie dazwischen: „Physikalisch gesehen ist am Ende alles Quantenphysik,“ so Dahmen.

Doch Dietmar Dahmen sieht KI nicht als Bedrohung, vor der alleine die Kunst und die Wissenschaft noch gefeit sind. Für ihn ist KI einfach ein technisches Tool. Die Fragen, die er sich dabei stellt sind: Was macht es mit uns? Was machen wir mit dem?

Über die ETH Zürich wurde zum Beispiel ein Bergrestaurant mit KI ausgestattet: Die KI prüft den Lagerbestand, das Wetter und so weiter und gibt basierend auf diesen Daten Prognosen und Empfehlungen ab. Ein Beispiel dafür ist, dass, wenn alle Gäste auf der Terrasse sind, mehr Kellner notwendig sind. Der Wirt kann sich dabei auf das konzentrieren, was er am besten kann: Party, Stimmung! Die Aufgaben des Wirtes ändern sich also. Vorhersehbare Aufgaben erledigt KI, das Menschliche der Wirt.

Dietmar DahmenBUCHTIPP:

Dietmar Dahmen/Marcus Bond:
Transformation. BAMM!
Murmann Publishers, 2017
dietmardahmen.com

Live erleben Sie Dietmar Dahmen beim

Fresh Content Congress 2020

„Alles außer Mittelmaß!“ –

Neue Wege für Sales und Marketing

WANN: Mittwoch, 21.Oktober 2020, 9-20.30 Uhr

WER: Dietmar Dahmen, Corinna Milborn, Roger Rankel, Sandra Thier, Andreas Buhr, Mark T. Hofmann und Harald Kopeter

WO: Congress Graz
















Beitragsbild: pixel&korn

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