Der „Gamechanger“ TikTok: Oder ist das noch immer Kinderkram?
„Don’t make Ads, make TikToks“ ist mittlerweile ein geflügeltes Wort im Business. Ist dieser Video-Content tatsächlich ein „Gamechanger“, weil die Heavy-user mittlerweile erwachsen geworden sind?
Zugegeben, die neueste Altersangabe der TikTok-User lässt aufhorchen – und ehrlich gesagt zweifeln: Durchschnittlich 30 Jahre seien die TikTok-Konsumenten mittlerweile, ließen Paul Lanzerstorfer und Robert Bogner von Pulpmedia kürzlich aufhorchen (Fifteen Seconds Graz, am 15.6.2023. Im Vergleich dazu veröffentlichte im April2023 proandme.de die Aufschlüsselung der TikTok-Altersgruppen: 43% 8-24 Jahre; 27% 25-34 Jahre; 15% 35-44 Jahre; 15% 45+ Jahre). Sie sprechen von TikTok als einem „Gamechanger“. Müssen sich nun auch alle Unternehmen mit diesem Format beschäftigen, damit sie mittendrin sind statt nur dabei? Diese Frage bleibt oft unbeantwortet, anscheinend gehen die meisten davon aus, dass das eigentlich keine Frage ist. Selbst wenn ebenfalls ungeklärt ist, ob die Kurzvideo-Präsenz auf der chinesischen Plattform zu irgendeinem echten monetären Gewinn führt. Dabei sein ist also alles?
Humor vor inszenierter Coolness
Auf jeden Fall spricht ja einiges dafür: TikTok setzt das um, was wir im Marketing-Business seit vielen Jahren schon „predigen“. Authentizität vor Perfektion, Humor und Selbstironie vor inszenierter Coolness. Blicke hinter die Kulissen statt gut einstudierter Bühnenreife. Instagram hat sich bereits warm eingepackt, denn „die TikToker“ wenden sich lieber dem zumindest vermeintlich Echten zu und lassen sich ganz ohne Hochglanz glänzend unterhalten. Dass TikTok selbst eine Studie veröffentlichte, bei der die Mehrheit der User angab, sich bestens unterhalten zu fühlen und auch nach 2 Stunden des Wischens nicht den Eindruck von verschwendeter Zeit hat, überrascht natürlich nicht sonderlich. Aber wie wir wissen, sorgt alleine das TikTok-immanente System „Interests over connections“ immer wieder für explodierende Reichweiten. Der Vorteil: Man muss sich nicht mühsam wie etwa bei Facebook oder Instagram eine Fanbase aufbauen, die dann den Content liket, man lädt am besten großzügigst Video-Content auf TikTok und freut sich auf Zugriffe, weil die Community nach Interessen die Videos ausgespielt bekommen.
Deshalb fordern die eingangs erwähnten Lanzerstorfer und Bogner alle Unternehmen auf: „Trau dich und leg los!“, „Experimentiere und lerne!“ Denn im Vordergrund steht das Motto „mittendrin statt nur dabei“, es geht darum, Teil der Community zu sein und kein Mitläufer, also rein ins kalte Wasser. Zu den besten Tipps zählt unseres Erachtens das Recyclen bestehender Video-Inhalte. Denn aus Videos von anderen Plattformen lassen sich vielleicht schnell witzige Schnipsel für TikTok anfertigen – so kann Content mehrfach verwendet werden und fürs Ausprobieren muss erst mal nicht allzu viel Geld in die Hand genommen werden.
Apropos Geld in die Hand nehmen …
Apropos: Reichweiten schön und gut – wie sich der Einsatz für TikTok-Content letztlich monetär rechnet, darüber gibt es wie gesagt wenig zu lesen. Die Reichweiten können tatsächlich groß sein. Keine Nische ist zu klein (schon wieder ein Vorteil), ein Video wird bei den Interessenten ausgespielt. Ein auffallendes Video, das bis zum Schluss durchgespielt oder gar in Schleife angesehen wird, zählt im Algorithmus mehr, genauso wie klarerweise eines, das oft geteilt wird. Unterhaltung und Life Hacks kommen gut an und Witz steht deutlich über Perfektion. Sympathisch? Verdammt, ja!
Ob man dennoch den Trend vorüberziehen lassen und wertvolle Zeit (und Geld) sparen kann? Wir meinen, es kommt drauf an … ;-)
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