Corporate Blogs – wie geht das?
„Es ist noch kein Blogger vom Himmel gefallen!“
Wie recht Meike Leopold, Autorin dieses Ratgebers, doch hat! Denn so sehr Corporate Blogs dem Zeitgeist entsprechen, so gering ist derzeit noch die Anzahl derer, die wirklich wissen, wie man einen Corporate Blog erfolgreich zum Laufen bringt.
Was drinnen steckt. Grund genug für Leopold – einer Pionierin im Bereich der Unternehmensblogs – sich hinzusetzen und (künftigen) Bloggerinnen und Bloggern mit diesem praktischen Handbuch auf die Sprünge zu helfen. 2013 hat sie das 328 Seiten starke Buch unter dem Titel „Corporate Blogs. Praxistipps für Strategie, Inhalt und Ziele“ veröffentlicht. Ein zugegebenermaßen etwas trockener Titel, der jedoch hält, was er verspricht: In neun Kapiteln plus Schlusswort und Literaturliste lässt sie keinen Aspekt aus, der für den Start eines Unternehmensblogs relevant ist. Das Ganze ist zudem gespickt mit Zitaten von Blog-Verantwortlichen, u. a. von Scout24, der Vostalpine, Audi oder Datev (Spezialist für Steuersoftware).
DAS oder DER Blog? In der Einleitung setzt sie sich mit Grundsatzfragen und Begriffserklärungen auseinander. Dabei stellt sie klar, weshalb sie in ihrem Buch über „das“ Blog schreiben wird. „Schließlich sprechen wir über DAS Internettagebuch, DAS Web-Logbuch bzw. DAS Weblog, kurz Blog“, stellt Leopold kar. Der Duden erlaubt seit 2006 sowohl den männlichen als auch den sächlichen Artikel. Wir verwenden die männliche Schreibweise.
To-do-List. Das Kapitel „Schritt für Schritt zum Corporate Blog“ ist der umfangreichste Abschnitt des Buches. Hier geht’s richtig zur Sache. So kommen wirtschaftliche Aspekte wie Kosten- und Ressourcenplanung ebenso zur Sprache wie der nachdrückliche Hinweis der Autorin, die Kommunikationsstrategie des eigenen Unternehmens zu überdenken, bevor man sich ins Blog-Universum stürzt. Platte Hochglanz-PR, klassische Werbetexte und restriktive Kommunikation stehen im Gegensatz zum Blog, der von Offenheit und Dialogbereitschaft gekennzeichnet ist. Und, und, und: Ohne die Unterstützung der Geschäftsführung geht gar nichts. Nur wenn auch die Führungsmannschaft mitzieht – und u. a. ein fixes Projektbudget freigibt –, kann der Blog-Auftritt gelingen und sich das Tool zu einem erfolgreichen Kommunikationsmittel entwickeln.
Blog-Taskforce. Den Aufgaben der Blog-Redaktion ist ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Der Blog lebt von den (Alltags-)Geschichten des Unternehmens: Storytelling ist hier das Schlagwort. Die Blog-Taskforce soll Kolleginnen/Kollegen sowie Vorgesetzte dazu motivieren, Beiträge zu liefern, und dafür sorgen, dass die Texte onlinetauglich sind. So gilt es, diese mit viel Feingefühl für Suchmaschinen zu optimieren (SEO Texte). Des Weiteren erstellt das Blog-Team Redaktionspläne und ist für das Kommentarmanagement zuständig. Schließlich ist niemand vor einem Shitstorm oder vor Trollen gefeit.
Fazit: Ein praktischer Leitfaden, den man allen auf den Schreibtisch legen sollte, die einen Unternehmensblog aus der Taufe heben wollen. Selbst jenen, die einen journalistischen Background haben oder aus dem Bereich „PR und Werbung“ kommen. Denn selbst wenn dem einen oder der anderen vieles vertraut erscheint, ist es doch die Summe aller Aspekte, die zu einem erfolgreichen Blog-Start beitragen.
Foto: Horia Varlan/Flickr
Buchtipp: „Corporate Blogs. Praxistipps für Strategie, Inhalt und Ziele“. Meike Leopold, O’Reilly 2013.
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