Aus dem Storyteller-Werkzeugkasten: Diese 5 Soft Skills müssen Sie beherrschen
Gute Geschichten leben nicht allein von Spannungsaufbau und Archtypen-Lehre. Diese 5 Soft Skills brauchen Storyteller unbedingt!
Erkenne dich selbst!
Im antiken Apollotempel von Delphi findet sich folgende Inschrift: Γνῶθι σεαυτόν – „Erkenne dich selbst!“ Wer dem Gott der Künste ein Opfer darbringen wollte, war zur Selbsterkenntnis angehalten.
Besonders in der Unternehmenskommunikation ist Selbsterkenntnis eine essenzielle – in vielen Unternehmen aber leider unterentwickelte – Fähigkeit. Zwar kann praktisch jedes Unternehmen nennen, was es macht, welche Produkte verkauft werden, wo die Absatzmärkte liegen. Wenn es darum geht, wie das Unternehmen arbeitet, tun sich die ersten schon schwer. Davon können nur wenige Unternehmen konkret beschreiben, welche Werte sie vertreten. Und nur sehr wenige können die Frage beantworten, warum ihr Unternehmen überhaupt existiert.
Ohne konkrete Antworten auf diese Fragen ist es schwierig, authentische Storys zu erzählen. Geschichten leben von Archetypen, von Figuren mit klar umrissenen Eigenschaften und Motivationen. Unternehmen täten gut daran, sich an den alten Griechen ein Beispiel zu nehmen, wenn sie von der Muse geküsst werden wollen.
Teamgeist – gemeinsam zum Sieg!
Dass es wenig Sinn hat, einem leeren Raum Geschichten zu erzählen ist klar. Storyteller wissen, dass sie auf ihr Publikum angewiesen sind. Kommunikation wird generell oft als Geben und Nehmen beschrieben, in der Business-Welt ist dieser transaktionale Ansatz natürlich besonders stark vertreten.
Ein anderer Zugang ist es, Kommunikation im Allgemeinen und Storytelling im Besonderen als Symbiose zu sehen. Klar, eine Story, die keiner hört, bringt nichts. Doch sollte dabei nicht vergessen werden, dass ohne Erzähler das Publikum in Stille quasi vor einer leeren Bühne sitzt.
Wie jedes gute Team führt auch die Symbiose aus Storyteller und Zuhörer im Idealfall zu einem beiderseitigen Mehrwert. Um das zu erreichen, gilt es wie in jedem Team, klar zu kommunizieren, respektvollen Umgang miteinander zu pflegen und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen.
Die Kunst des Zuhörens
Alle Menschen haben gewisse grundlegende Bedürfnisse. Eine wichtige Basis für erfolgreiches Storytelling ist es, die Grundbedürfnisse des Publikums zu erkennen und auf es eingehen zu können. Die Bedürfnispyramide nach Maslow ist eine gute Grundlage, um das Gegenüber besser zu verstehen.
Gute Storyteller haben durch Erfahrung ihr Gespür für die Bedürfnisse ihres Publikums verfeinert. Eine Starthilfe für Neulinge ist es, Fragen zu stellen, viele Fragen, Fragen über das Publikum, an das Publikum, über das Produkt, über das Unternehmen – kurzum, so viele Fragen wie möglich. Die Antworten darauf geben Einblicke darüber, was das Publikum wirklich braucht, was ihnen fehlt und wodurch sie überzeugt werden können.
Emotionale Intelligenz
Gutes Storytelling braucht Emotionen. Kurzes Beispiel: Denken Sie an eine große Firma oder Marke, die richtig erfolgreich ist. Egal welche. Sie haben eine? Gut, dann beobachten Sie, welche Gefühle in Ihnen aufgetaucht sind. Hat sich vielleicht ein Lächeln auf ihre Lippen geschlichen? Oder haben Sie sich vielleicht entspannt in Ihrem Stuhl zurückgelehnt?
Mitreißende Geschichten setzen Sprache, Bilder oder auch Musik gezielt ein, um aus dem Repertoire menschlicher Emotionen die richtigen hervorzuholen. Rezeptionsforscher Herbert Fauth hat drei Wege identifiziert, über die emotionale Storys eine Bindung zum Publikum aufbauen können:
Eskapismus – das Publikum genießt die Story, weil sie eine Ablenkung von alltäglichen Problemen darstellt.
Transformation – das Vergnügen entsteht durch “kognitive Veränderungen”. Zu diesen Veränderungen zählen etwa die Identifikation mit dem Helden oder der Aneignung von Wissen in der Story.
Para-soziale Interaktion – das Publikum genießt die Story, weil es zum Helden eine Beziehung aufbaut. Durch Empathie entsteht fast das Gefühl einer Freundschaft zur handelnden Figur.
Empathie – im Kopf des anderen
Natürlich gibt es viele starke Emotionen, die in einer Story Verwendung finden können: Liebe, Schuld, Angst, Stolz, Gier und so weiter. Doch eine wesentliche Emotion, die unserer Meinung nach in der Business-Welt zu selten genutzt wird, ist Empathie – das Gefühl aus der Gefühlswelt anderer Menschen.
Empathie ist deshalb so machtvoll, weil praktisch jede Geschäftsentscheidung Auswirkungen hat auf andere Personen und ihre Gedanken und Emotionen. Wer sich in die Lage dieser Personen versetzen kann und ihre Bedürfnisse kennt, hat einen entscheidenden Vorteil: Jeder hat Interesse daran, zu etwas zu erfahren, dass sein Leben verbessern kann. Eine Story, die genau diese Punkte ansprechen kann, ist nicht zu stoppen.
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