Werbung adé, Scheiden tut gar nicht weh
Content Marketing ist im Vormarsch und gräbt nerviger Werbung das Wasser ab. Wir arbeiten weiter an einer (Medien-)Welt voll relevanter Inhalte.
Werbung im Internet, Radio, TV, Social Media, wandfüllende Plakate und kiloweise Postwurfsendungen: So sehr kann der menschliche Geist gar nicht abstumpfen, so stark kann unsere Wahrnehmung gar nicht selektieren, als dass uns Werbung nicht irgendwann total auf die Nerven geht. Immerhin erreichen uns bis zu 10.000 Werbebotschaften pro Tag. Immer mehr Menschen beginnen nicht nur ihren Terminkalender und ihre Wohnung auszumisten und von Ballast zu befreien, sondern auch ihre geistige Nahrung auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren. Sinnstiftende Inhalte sind niemals Ballast.
„Information explodiert geradezu – sie verdoppelt sich innerhalb von 24 Stunden“, machte kürzlich beim Fresh Content Congress 2018 in Graz Univ. Prof. Markus Hengstschläger aufmerksam. Im Vergleich zum Wissen, das sich laut dem berühmten Genetiker nur alle zehn Jahre verdopple. Was wir ob dieser Quantität tun (können)? Wir legen den Fokus immer mehr auf Qualität und entscheiden früh: Was will ich in meinem Leben haben? Was ist sinnvoll für meinen Alltag, weil es mich relevant informiert, unterhält, mir das Leben in einer komplizierten Welt erleichtert? Und nicht zuletzt: Wer kann mir zumindest zeitweise auch diese anstrengende Selektion abnehmen? Wem vertraue ich diese für mich wichtigen Entscheidungen an?
Relevanter Content statt Werbung
Worauf also alles hinausläuft: Inhalte, die relevant, also erheblich, sinnvoll und deshalb ganz einfach gut für Menschen sind. Selbstverständlich ist das nicht für jede und jeden das Gleiche. Aber dass die Kundschaft eines Gartencenters am „Garteln“ interessiert ist, davon darf man ausgehen. Dass Fitnessstudio-Besucher/innen an den Themen Gesundheit und Fitness Gefallen finden, liegt auch an der Hand. Die jeweiligen Profis finden wir, Bingo: im Gartencenter und im Fitnessstudio. Perfektes Content Marketing – zum Beispiel in Form eines Kundenmagazins oder eines Blogs, erstellt mithilfe einer professionellen Agentur, die einwandfreie journalistische Arbeit anbieten kann – ist also eine logische Konsequenz, denn Werbung verliert immer mehr an Bedeutung.
Bereits zwei von drei Unternehmen glauben, dass Content Marketing eine höhere Wirkung erzielt als klassische Werbung. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des Brand & Retail Management Institutes an der International School of Management in Kooperation mit dem Content Marketing Forum. Dafür wurden von November 2017 bis Februar 2018 insgesamt 263 Kommunikations- und Marketingverantwortliche aus Unternehmen sowie Agenturen und Verlage befragt.
Wer beides, Content Marketing und Werbung, ausprobiert hat, kann (wie auch unsere Kunden) erzählen, wie viel Aufmerksamkeit beispielsweise ein Kundenmagazin hervorruft, in dem das Unternehmen mithilfe seiner Mitarbeiter/innen fachliche und soziale Kompetenz präsentiert. Denn Kundinnen und Kunden wollen umfangreiches Wissen, aber keine – pardon – Fachidioten, sondern sie wollen sich auch in angenehmer Atmosphäre willkommen und ob des großen Angebots gut betreut fühlen. Egal, ob sie im Gartencenter eine Schleifmaschine kaufen oder zweimal wöchentlich im Fitnessstudio schwitzen.
Geldfluss in Richtung Content Marketing
Anhand der Studie wurde belegt, dass Content Marketing die klassische Werbung „nicht nur in der Wahrnehmung, sondern auch in der finanziellen Bedeutung angreift“, so die Autoren der Studie, Eckhard Marten, Christoph Moss, Marcus Simon, Arne Westermann und Rebecca Zimmermann. Dazu kommt, dass fast die Hälfte der Unternehmen über ein Kommunikationskonzept verfügt, in dem auch Content Marketing berücksichtigt ist. Vier von zehn Unternehmen arbeiten in einem Steuerungszentrum die relevanten Themen aus – der Newsroom lässt grüßen.
Der Begriff Content Marketing bekommt also eindeutig klare Konturen – dazu die Autoren der Studie: „Die Unternehmen verändern ihre Arbeitsweise und Agenturen reagieren mit einem inhaltsorientierten Leistungsangebot.“ Oder kurz gesagt: Wir sind für Sie da.
CLAUDIA RIEF-TAUCHER
Beitragsbild: Free-Photos/Pixabay
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