Zukunftsthema Social Media
Eines ist klar: Kommunikation ohne Social Media ist heute für die meisten Marken und Unternehmen bereits undenkbar geworden. Das bfi bietet in Graz die Diplomausbildung „Social Media Expert“ an – der nächste Lehrgang startet am 24. September. Inhalte und Feedbacks von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des ersten Lehrgangs im folgenden Interview.
Ob in Wirtschaft, Politik und Kultur: Die Kommunikation über soziale Online-Netzwerke ist inzwischen überall das Zukunftsthema. Soziale Netzwerke wie Facebook, aber auch Twitter, Chats, Foren, Blogs oder berufliche Netzwerke erleben im Internet ein rasantes Wachstum. Immer mehr Menschen treten online in Kontakt miteinander, tauschen sich untereinander aus, vernetzen sich, bauen eine Gruppenzugehörigkeit auf, publizieren, teilen und verteilen Informationen, Fotos, Podcasts oder Videos.
Die steigende Nutzung des Social Web bietet Unternehmen – und natürlich auch allen anderen Institutionen – völlig neue Chancen. Es werden neue Kanäle eröffnet für die Unternehmenskommunikation. Interessante Berufsaussichten eröffnen sich für diejenigen, die in diesen Themen die Nase vorn haben.
An welche Zielgruppen richtet sich der Lehrgang?
Wolfgang Kühnelt, Referent: An alle, die in diesem Bereich arbeiten möchten. Das können Menschen sein, die bereits erste Erfahrungen in ihrem Unternehmen gemacht haben, oder Leute, die sich in Zukunft darauf spezialisieren wollen.
Wie ist er aufgebaut?
Wolfgang Kühnelt: Der Lehrgang ist insofern einzigartig, weil wir alle für uns relevanten Aspekte integrieren. Von grundlegendem Know-how über Marke und Unternehmenskommunikation über den richtigen Umgang mit Content bis hin zu Werbestrategien auf Facebook. Auch Nutzungsrechte, Urheberrecht etc. und die Vermittlung von Kenntnissen über Kanäle wie Twitter, Pinterest, Instagram u. a. sind uns bei der Entwicklung des Lehrgangs wichtig gewesen.
Ruth Köppel, bfi: Nach Absolvierung des Lehrgangs sind die Teilnehmer in der Lage, Social Media-Auftritte für große und kleine Unternehmen bzw. Organisationen zu planen und zu realisieren sowie selbst zu betreuen. Ihr Wissen reicht dabei von den rechtlichen Grundlagen über strategische Fragen bis hin zur Redaktion von Texten und Bildern speziell für Social Media-Kanäle und der fundierten Analyse von Performance-Daten. Auch die Vorbereitung auf Krisen-Szenarien ist Teil des Programms.
Muss ich als potentielle/r Teilnehmer/in des Lehrgangs bereits über meine Social Media-Ziele Bescheid wissen?
Wolfgang Kühnelt: Diese Ziele und vor allem die dahinter stehenden strategischen Fragen werden anhand einer praxisbezogenen Projektarbeit definiert. Am Ende des Lehrgangs wird diese Arbeit von den Vortragenden korrigiert und dann im Finale von den Teilnehmer/innen präsentiert. Davon erhoffen wir uns einen nachhaltigen Effekt für die Teilnehmer/innen und auch für die Unternehmen, die im Projekt thematisiert werden.
Wie praxisorientiert läuft dieser Social Media-Lehrgang ab?
Wolfgang Kühnelt: 100 Prozent Praxis. Alles andere wäre auch absurd. Alle Vortragenden arbeiten mit ihren Firmen in dem jeweiligen Bereich. Von der Juristin Ursula Huber über den Facebook-Marketing-Experten Dietmar Muchitsch bis zum Marken-Fachmann Martin Aichholzer.
Wird auf individuelle Fallbeispiele von Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingegangen?
Wolfgang Kühnelt: Ja, aufgrund der kleinen Gruppe sind wir in der Lage, permanent auf die individuelle Ausgangslage und die Ziele der Teilnehmer/innen Bezug zu nehmen.
Kann sich der Teilnehmer/die Teilnehmerin des Lehrgangs letztlich eine Art Social Media-Fahrplan für sein/ihr Unternehmen erstellen?
Wolfgang Kühnelt: Ja, er oder sie bekommt dazu im Laufe der Projektarbeit die Gelegenheit. Dieser Fahrplan wird von den Vortragenden auch bewertet und gemeinsam optimiert.
Frau Stumpf, was war Ihre Motivation, den Lehrgang zu besuchen?
Barbara Stumpf: Ich bin derzeitige Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Hartberg und habe den Diplomlehrgang für Social Media Expert besucht, um mich über die aktuellen Social Media-Themen am laufenden zu halten und unsere Organisation dahingehend auf Vordermann zu bringen. Bisher gibt es im TV Hartberg noch keine eigene Social Media-Strategie, daher hat mir der Input dieser Lehrinhalte sehr geholfen, strategisch eine professionelle Strategie (d. h. welche Kanäle, welcher Content-Plan, mit welchen Markenwerten, welche Zielgruppe, welche Art von Postings, welche Ad-Kampagnen) zu entwerfen. Da ich gerade dabei bin, einen mehrgemeindigen Tourismusverband in unserer Region zu gründen, möchte ich das theoretisch Erlernte nun auch für den großen §4 Abs. 3 Verband nutzen, und gemeinsam in verschiedenen Arbeitssitzungen mit den zukünftigen Kommissionsmitgliedern eine Marketingstrategie erarbeiten. Die Erwartungen vom Kurs wurden nicht nur zur Gänze erfüllt, sondern durch viele Aha-Momente übertroffen und ich war von den Inhalten sowie von der Form der Vorträge überwältigt. Die Vortragenden zeigten durch einen hohen Praxisbezug die verschiedenen Möglichkeiten in der Social Media Branche auf und haben mir persönlich in der Strategie-Entwicklung sehr weitergeholfen. Besonders aufschlussreich war für mich die Storytelling-Komponente, die gerade im Social Media-Bereich eine ganz wichtige Rolle spielt und je nach Social Media-Kanal anders gewählt werden muss. Natürlich waren viele Features dabei, die für mich neu waren und die ich nun gut in die Unternehmensphilosophie einbauen kann. Ich hoffe, dass die Strategie in Zukunft zu einem besseren Markenaufbau in unserer Region beiträgt, die Akzeptanz für Social Media innerhalb unserer Organisation wächst und dadurch auch besser Urlaubs-Package-Angebote vermarktet werden können.
Frau Brucher, Sie waren auch Teilnehmerin am letzten Lehrgang, wovon haben Sie am meisten profitiert, was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Meike Brucher, Marketing Lipizzanergestüt Piber: Ich bin seit Juni aus meiner Karenz zurück und wollte nun nach zwei Kindern meine Kompetenzen erweitern, um auch weiterhin am Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Es war für mich also klar, nach einer Weiterbildung zu suchen, die dem Trend entspricht, und so habe ich mich für den Social Media-Lehrgang entschieden. Durch Martin Aichholzers Vorträge habe ich vor allem ein neues Gefühl für die Markenwerte der Spanischen Hofreitschule bzw. des Bundesgestüts Piber bekommen und eine neue Sichtweise zur Markenstrategie und zur Zielgruppenanalyse. Das hat zwar in erster Linie nichts mit Social Media zu tun. Wenn man sich aber dann in die Tiefen eines Social Media-Konzepts stürzt, merkt man ganz schnell, wie wichtig diese Vorkenntnisse sind, um die „wahre“ Zielgruppe auf den virtuellen Kanälen zu erreichen. Dietmar Muchitsch hat uns die „Do’s“ und „Don’ts“ für einen professionellen Facebook-Auftritt nähergebracht. Erschreckend, wie unprofessionell Weltmarken und Großunternehmen im Netz agieren! Die Welt der Social Media eröffnet neue kostengünstige Möglichkeiten, um mit unseren Kunden in Kontakt zu treten.
Info:
Lehrgang Frühjahr 2016
13.5.2016-01.07.2016
Fr, Sa, 09:00-18:00 Uhr
Infoveranstaltung am Do, 21.04.2016 von 18-19 Uhr
Lehrgang Herbst 2016
07.10.2016-02.12.2016
Fr, Sa, 09:00-18:00 Uhr
Infoveranstaltung am Do, 22.09.2016 von 18-19 Uhr
Kontakt: Ruth Köppel
Tel. 05 7270 DW 2210
ruth.koeppel@bfi-stmk.at
bfi steiermark
Bild v. l.: Vortragender Dietmar Muchitsch, Teilnehmerin Barbara Kranz-Ulz, Teilnehmerin Susanne Angerer, Vortragender Martin Aichholzer, Teilnehmerin Meike Brucher, Vortragender Wolfgang Kühnelt, Teilnehmerin Barbara Stumpf
Foto: bfi Steiermark
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