Social Media: Welches Netzwerk passt zu uns?
Das ist hier die Frage. Und mit einer Portion Theatralik versehen, darf man zweifellos behaupten, dass die Antwort darauf letztlich über „Sein oder nicht sein“ im World Wide Web entscheidet. Denn egal, welches Produkt oder welche Dienstleistung Sie an den User bringen wollen, wenn Sie die Spielwiesen der Social Media ignorieren, landen Sie über Kurz oder Lang im Wahrnehmungsout Ihrer Zielgruppe.
So weit. So klar. Da jedoch noch kein Social-Media-Profi vom Himmel gefallen ist, sind Neueinsteiger/innen gut beraten, einen bzw. mehrere Blicke in das vorliegende Praxisbuch für KMU zu werfen. Unter dem Titel „Social Media für Unternehmen“ liefern Stefanie Aßmann und Stephan Röbbeln einen hilfreichen Leitfaden durch die Welt von Facebook, YouTube, Xing und Co. Knapp 400 übersichtlich gestaltete und informative Seiten erwarten die Leser/innen. Auch das Attribut „Handbuch“ trägt das Werk zu Recht, denn die zwölf Kapitel sind in sich stimmig, können, müssen daher aber nicht chronologisch gelesen werden.
„Social Media – gekommen, um zu bleiben“
So lautet auch der Titel des ersten Kapitels, in das die 40-Plus-Generation auf jeden Fall hineinlesen sollte. Hier gibt’s einen Überblick über die bestehenden Netzwerke und deren User, zudem entschärfen die Autoren diverse Vorurteile, die die „älteren“ User möglicherweise nach wie vor davon abhält, sich auf die Materie einzulassen.
In Kapitel zwei (Was müssen Sie bei der Einführung von Social Media betrachten?) wird’s dann auch für die Facebookgeneration durchaus interessant. Denn ob man sich gerne privat durch das Netz plaudert, Glückwünsche postet oder professionell den Job eines Social Media Managers anpeilt, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Welche Anforderungen eine solche Position mit sich bringt, erfährt man u. a. in diesem Buchabschnitt – was ihn selbstverständlich auch für alle interessant macht, die eine soche besetzen müssen.
Ab Kapitel drei (bis einschließlich elf) geht’s dann ans Eingemachte: Gestartet wird mit dem Thema „Analyse“, danach spannt sich der inhaltliche Bogen vom großen Bereich der Strategie, gefolgt von dessen Implementierung im (Marketing-)Alltag über den Bereich der Brand Awareness (Markenbekanntheit), der Kundenzufriedenheit, dem Empolyer Branding und dem Social Media Monitoring. Im letzen Kapitel bringen die Autoren dann abschließend eine Einschätzung der künftigen Entwicklung der Netzwerke.
Absolut positiv: Alle Abschnitte sind gespickt mit Best-Practise-Beispielen großer und kleinerer Unternehmen. So erfährt man, wie sich Zalando auf den verschiedenen Plattformen austobt oder sieht, wie ein kleiner Frisörladen von Social Media profitiert. Denn Nutznießer von Twitter und dergleichen sind große wie mittelständische und kleine Betriebe gleichermaßen.
Fazit: Ein übersichtliches und informatives Nachschlagewerk, das zwar primär, aber nicht nur für Social-Media-Einsteiger/innen interessant ist. Besonders die Beispiele aus der Praxis machen deutlich, wie sich Unternehmen in der Welt der Netzwerke behaupten bzw. ihren Vorteil daraus ziehen können. Das Thema der (urheber-)rechtlichen Problematik (z. B. bei Blogs) hat erwartungsgemäß eher Sensibilisierungscharakter. Verständlich, denn dabei in die Tiefe zu gehen, würde den Rahmen sprengen. Daher ist es im Grunde auch irrelevant, dass sich die einzelnen Hinweise auf Gesetzestexte rein auf das deutsche Recht beziehen und für Leser/innen aus der Schweiz oder Österreich daher uninteressant sind.
ANDREA KREUZER
Foto: Horia Varlan/Flickr
Buchtipp: “Social Media für Unternehmen. Das Praxishandbuch für KMU“, Stefanie Aßmann und Stephan Röbbeln, Galileo Computing (Rheinwerk Verlag).
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