Michael Altrichter – warum Start-ups scheitern und wie man erfolgreich gründet

27. Juni 2019
Michael Altrichter verrät Fresh Content, was erfolgreiche Start-ups ausmacht. Plus drei Top-Tipps vom Financier und Business Angel für Jungunternehmer.

Drei Gründe für’s Scheitern

Wir erleben gerade einen Boom bei Start-ups. Das bei der Flut neuen Unternehmen nicht alle Erfolg haben können ist klar. Michael Altrichter weiß, was ein Start-up haben muss, um den Durchbruch zu schaffen – und dass Scheitern zum Gründen einfach dazugehört.

Neun von zehn Start-ups scheitern. Dafür gibt es verschiedene Gründe, doch oft liegt das Problem im Konzept selbst: „Jedes zweite neue Unternehmen scheitert daran, dass es ein Produkt kreiert, das am Markt schlichtweg nicht gebraucht wird,“ so Altrichter.

Doch auch ein gutes Produkt allein ist noch keine Erfolgsgarantie. Auch eine falsche Zusammenstellung des Gründerteams bzw. interne Streitigkeiten können ein Start-up untergehen lassen: „Geraten die falschen Gründer aneinander oder werden innerhalb eines Teams nicht alle Kompetenzen abgedeckt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Start-up failt, relativ hoch.“

Grund Nummer drei ist Geldmangel. Altrichter sieht das ähnlich wie in der Medizin den Tod durch Herzversagen – wenn die lebenswichtige Essenz nicht mehr durch das System gepumpt werden kann, kommt alles zum Erliegen. Altrichter nennt es Tod durch Geldmangel.

Richtig investieren – darauf kommt’s an

Für Investoren ist es bisweilen nicht ganz leicht, bei der Masse an Start-ups den Überblick zu behalten. Michael Altrichter weiß, woran man ein vielversprechendes Unternehmen erkennt.

Bei Investitionen achtet Altrichter zuerst auf den Markt – der muss für das Produkt ausreichend groß sein. Das Produkt selbst muss sich aus der Masse abheben: weil es technologisch innovativ ist, die Idee dahinter völlig neu ist, oder weil es bestehende Geschäftsmodelle aufbricht. Durch solche „disruptiven“ Produkte und Dienstleistungen können ganze Märkte verändert und die Spielregeln einer Branche neu definiert werden.

Beispiele aus der Vergangenheit sind die Digitalfotografie, Musik-Streamingdienste oder der 3-D-Druck. Allerwichtigstes Entscheidungskriterium ist Altrichter der Zusammenhalt im Team selbst und das gegenseitige Vertrauen und die Wertschätzung zwischen Gründern und Investoren: „sind diese Faktoren nicht gegeben, ist ein Start-up von vornherein zum Scheitern verurteilt,“ so Altrichter.

Die Zukunft von Start-ups

Michael Altrichter ist zuversichtlich, dass die Menge an Start-ups in Zukunft weiter steigt: „Es gibt immer mehr Gründer, die sich drübertrauen, immer mehr diesbezügliche Veranstaltungen, die Szene wächst und wächst.“

Nicht ganz so optimal sieht Altrichter das Verhältnis von guten zu schlechten Start-ups. Absolut gesehen gibt es zwar mehr gute Start-ups als früher, aber im Wildwuchs der Gründerszene ist es deutlich schwieriger geworden, die guten zu finden: „Gute Start-ups muss man momentan wirklich mit der Lupe suchen, das war vor zehn Jahren noch etwas anders.“

Vielversprechende Branchen, in denen neue Start-ups in Zukunft Erfolg haben können sind laut Altrichter alle Hightech-Branchen wie Health-Tech, neue Lebensmittel bzw. Food-Revolution, der IKT-Bereich (Informations- und Kommunikationstechnologie), künstliche Intelligenz oder selbst fahrende Fahrzeuge.

Die drei wichtigsten Tipps für Gründer

Abschließend verrät Michael Altrichter uns seine drei Tipps für erfolgreiches Gründen:

Erstens: einfach ausprobieren und starten – just do it!

Zweitens: Dranbleiben, auch wenn es schwierig werden sollte. Und früher oder später wird es auf jeden Fall schwierig – das Tal der Tränen bleibt keinem Start-up erspart.

Drittens: Mit Gefühl, Herz und Hirn und dem richtigen Maß an Menschlichkeit an die Sache herangehen – dann wird sich auch der Erfolg einstellen.

Anders gesagt: Ein gutes Team hat auch mit einem schlechten Produkt eine Chance – ein schlechtes Team versemmelt mit Sicherheit auch ein richtig gutes Produkt.

 

Ersten Teil verpasst? Hier verrät uns Altrichter seinen Weg zum Unternehmertum und warum Österreich eigentlich gar nicht so gründerfeindlich ist, wie manchmal behauptet wird.

 

Mehr Infos

DI Michael Altrichter
www.michaelaltrichter.pro

Startup300 | Die Start-up-Kaderschmiede
startup300.at

 

Michael Altrichter ist einer der Keynote-Speaker bei

think.digital.NOW!

 

Sie suchen Antworten und Lösungen zum Thema Digitalisierung? Dann nichts wie hin zu think.digital.NOW! – dem Congress für den digitalen Kundendialog.

 

WANN: 18. Oktober 2019 / WO: Congress Graz    

www.think-digital-now.com

Beitragsbild: © Georg Bodenstein

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